Die Sieger der eTourEurope stehen fest: Aus sechs teilnehmenden Nationen hatten Ralf Zimmermann und Co-Pilot Heiner Sietas vom deutschen Team LEMnet im Citroen Saxo electrique in der Kategorie C2 (Fahrzeuge mit Reichweite unter 250 km) schließlich die Nase vorn. Als schnellstes Team von insgesamt 6 Tour-Teilnehmern in ihrer Kategorie absolvierten sie die 4.200 km lange Strecke mit einer Reisezeit von 67 Stunden und 10 Minuten. Eindrucksvoll haben sie damit die Leistungsfähigkeit ihres 13 Jahre alten Fahrzeugs unter Beweis gestellt und gezeigt, dass die Technik einer frühen Generation von Elektroautos bis heute wettbewerbsfähig ist.
Zugang zur Ladeinfrastruktur und Ladeleistung des Autos entscheiden
„Wissen, wie man an den Strom rankommt. Und eine hohe Ladeleistung des Autos!“ So lautet das Fazit der routinierten eRallye-Fahrer und Wegbereiter der Elektromobilität, die ihnen den entscheidenden Vorsprung einbrachten. Bereits vom ersten Tag an sammelten sie reihenweise Tagessiege und bauten damit den Vorsprung in der Gesamtwertung beständig aus. Bei einer Reichweite von unter 250 km war es in dieser Fahrzeugkategorie – zu der auch serientaugliche Fahrzeuge wie Nissan Leaf und Renault ZOE gehören – erforderlich, notwendige Ladezeiten sowohl durch einen netzseitig verfügbaren und funktionierenden Zugang zur Infrastruktur als auch durch eine hohe Lade-Leistung des Autos zu verkürzen.
Früher Vorsprung durch effizientes Fahren im Tesla
Das holländische Team Mulder im Tesla Model S ging als Gewinner der Kategorie CO (Open Category) hervor. Das drei Generationen starke Team mit Pilot Klaas, seinen beiden Söhnen sowie der 78-jährigen Mutter bzw. Großmutter an Bord, punktete mit der Strategie, sehr effizient zu fahren und möglichst gar nicht zwischenzuladen. Den entscheidenden Vorsprung sicherte sich das Team auf der Etappe von Amsterdam nach Hamburg mit 502 km ohne Laden. Der bestehende Zeitvorsprung blieb auch dann unangetastet, als die anderen Tesla-Teams diese Strategie weitgehend übernahmen. Im Ziel erreichte Familie Mulder eine Gesamt-Reisezeit von 56 Stunden und 11 Minuten.
Werner Hillebrand-Hansen, Organisator der Tour, erklärt:
„Good News für alle eAutofahrer: Wenn das Gesamtsystem stimmt – nämlich, dass das Auto in Verbindung mit der Infrastruktur leistungsfähiges Laden ermöglicht und ein einheitlicher Zugang zum Strom gegeben ist -, wird die Akzeptanz für die Elektromobilität noch schneller steigen. Die notwendige Vereinheitlichung – etwa über eine Ladekarte – ist nicht nur nationale, sondern auch europäische Aufgabe, um Elektromobilität im Kontext der Energiewende weiter zu bringen.“ Vorbild seien hier die Niederlande. Hier ermöglichen die wesentlichen Betreiber den einfachen Zugang mit einer einheitlichen Ladekarte.
667 Teilnehmer bei „1000 EVs in motion!“
Auch die Aktion „1000 EVs in motion!“ bewertet Werner Hillebrand-Hansen positiv. Insgesamt konnten 667 Teilnehmer registriert werden. Dass die Zahl von 1000 EVs im Rahmen der ersten Rallye leider nicht erreicht werden konnte, sieht er sportlich: „Mit Blick auf die Zukunft und steigende Bekanntheit der Tour bin ich zuversichtlich, diese Grenze beim nächsten Mal überschreiten zu können. Entscheidend ist: Überall in Europa wurden wir von den Bürgern mit offenen Armen empfangen. Diese Wahl jedenfalls hat Europa längst gewonnen!“
Fazit
Mit einem Plus von 4.200 Kilometer auf dem Tacho sind alle Teilnehmer am 26. Mai 2014 wieder wohlbehalten in München eingetroffen. Lediglich ein Fahrzeug blieb in Berlin „auf der Strecke“ und konnte nach Software-Problemen nicht weiter genutzt werden.
Die eTourEurope steht als Bewegung für grenzüberschreitende Elektromobilität. Distanzen in der Elektromobilität überwinden und gleichzeitig für ein „Mehr an Elektromobilität“ in Europa werben: Diese Ziele setzt sich die eTourEurope auch 2015.